Werner Reimers Stiftung
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Sonderprogramme


Projektbeschreibung

Die „Stadt-Historiker“ sind ein neues Projekt in der Kulturlandschaft von Bad Homburg, das Ende 2020 vom Amt für Kultur und Bildung unter der Leitung von Dr. Bettina Gentzcke für die Kurstadt ins Leben gerufen wurde. Dafür suchte die Stadt geschichtsinteressierte Bürgerinnen und Bürger, die ein selbstausgewähltes Thema der Bad Homburger Stadtgeschichte recherchieren möchten und anschließend aufzeichnen. Die Werner Reimers Stiftung unterstützt dieses Projekt und wird die beste Arbeit mit dem eigens dazu eingerichteten und mit 500 Euro dotierten „Johann Georg Hamel-Preis“ auszeichnen. Die Idee zu dem Projekt „Stadt-Historiker“ stammt ursprünglich von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft in Frankfurt (SPTG), die schon seit 2007 jedes Jahr Frankfurterinnen und Frankfurter dazu motiviert, sich mit der Geschichte ihrer Stadt zu beschäftigen und die auch das Bad Homburger Projekt begleitet.

Im März beriet eine sechsköpfige Jury darüber, welche Bewerberinnen und Bewerber das Prädikat „Stadt-Historiker“ erhalten sollen. Neben Dr. Bettina Gentzcke vom Amt für Kultur und Bildung als Leiterin der Jury gehörten dem sechsköpfigen Gremium Dr. Katharina Bechler (Leiterin des Fachbereichs Museen der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen), Rechtshistorikerin Prof. Dr. Barbara Dölemeyer (Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Landeskunde), Dr. Albrecht Graf von Kalnein (Vorstand der Werner Reimers Stiftung), Dr. Astrid Krüger (Leiterin des Stadtarchivs Bad Homburg) sowie Dr. Peter Lingens (Stellvertretender Leiter des Städtischen historischen Museums) an.

Die ersten Bad Homburger „Stadt-Historiker“ recherchieren zu folgenden Themen: Sabrina Bonn beschäftigt sich mit der frühen Bad Homburger Frauenbewegung. Christa Finks und Heinz Humperts Arbeit hat den „Briefwechsel zweier Liebenden“ zum Thema, für den sie 844 Feldpoststücke zweier junger Menschen während des Ersten Weltkrieg gelesen und aus der altdeutschen Schrift transkribiert haben. Andreas Klaes recherchiert zum Leben und Arbeiten von Walter Lübke, der von 1907 bis 1924 Oberbürgermeister von Bad Homburg war. Und Torsten Martin wird Erinnerungen von Ober-Erlenbachern an historische Ereignisse und Erlebnisse in ihrem Ort im 20. Jahrhundert sammeln.

Während der 14 Monate, die die Stadt-Historiker für ihre Arbeiten Zeit haben, werden sie von einer Projektkoordinatorin unterstützt. Bei zwei Werkstatt-Treffen bekommen sie weitere Impulse für ihre Arbeit. Nachdem beim ersten Treffen Frau Prof. Dr. Dölemeyer über grundsätzliche Überlegungen zur historischen Forschung am Beispiel des Jubiläums der Homburger Landgräflichen Stiftung referierte und Möglichkeiten von Themenfindungen sowie Zielen und Möglichkeiten der Veröffentlichungen darstellte, lädt die Werner Reimers Stiftung die Stadt-Historiker im Oktober zu einem (öffentlichen) Vortrag und einem anschließenden Fachkolloquium mit dem Historiker Prof. Dr. Lutz Raphael ein.

Ende des Jahres beginnt die Bewerbungszeit für die nächsten „Stadt-Historiker“.

(Text: Ulrike Koberg, Projektkoordinatorin)